Bei Fällen, die keine gastrointestinalen Symptome zeigen und bei denen
keine Saisonalität der Symptome vorliegt – kann eine Futtermittelallergie klinisch
nicht von einer atopischen Dermatitis unterschieden werden.
Typische Symptome sind dann: Kratzen, Schlecken (va. Pfoten),
Ohrprobleme (Kopfschütteln, Kratzen), Hautrötungen, Nesselfieber und erhöhte
Anfälligkeit für sekundäre bakterielle oder Hefepilzinfektionen.
Prädilektionsstellen für Hautveränderungen:
Prädilektionsstellen für Hautveränderungen:
Auslöser derartiger Allergien sind sogenannte Allergene –
Futterbestandteile, die zu einer immunologischen Hypersensitivitätsreaktion
führen. Diese Allergene sind fast ausschliesslich Proteine (Eiweisse), seltener
Kohlenhydrate (Zucker) oder Konservierungsstoffe. Dabei ist es wichtig zu
verstehen, dass jedes Eiweiss eine Allergie auslösen kann. Je öfter und länger
ein bestimmtes Eiweiss gefüttert wurde umso höher ist die Gefahr einer
Sensibilisierung/Allergieentwicklung auf dieses bestimmte Eiweiss. Die
häufigsten Allergene stellen va. Huhn, Rind, Lamm, Milchprodukte, Weizen und
Mais dar.
Diagnosestellung
/ Eliminationsdiät
Es müssen zunächst andere „Juckreiz verursachende Erkrankungen“
ausgeschlossen werden (z. B. Parasiten, Pilzerkrankungen, bakterielle
Entzündungen etc.).
Anschliessend wird eine sogenannte Eliminationsdiät durchgeführt.
Hierbei wird über eine Dauer von mindestens 6-8 Wochen dem Hund nur eine
Eiweiss- und Kohlenhydratquelle gefüttert. Wichtig ist, dass der Hund dieses
Eiweiss zuvor nie gefüttert bekommen hatte – so kann eine vorherige
Sensibilsierung auf dieses Eiweiss ausgeschlossen werden.
Eiweissquellen,
die sich für eine derartige Eliminationsdiet eignen – da sie in den
herkömmlichen Futtermitteln nicht verwendet werden – sind z.B. Pferd, Känguruh,
Wild und Kanninchen. Bzgl. der Kohlenhydrat-Komponente verwendet man häufig Kartoffel, Amaranth,
Erbsen und Hirse.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Eliminationsdiät ist der
vollkommene Verzicht von anderen Eiweissen – beispielsweise in Form von
Tischresten, Leckerli, Kaustengel, Vitaminzusätze etc.. Nur wenn eine Diät
strikt durchgeführt wird kann eine Futtermittelallergie mittels Eliminationsdiät
ausgeschlossen werden.
Häufig kochen die Besitzer diese Diäten selbst, es existieren aber
auch kommerzielle Fertigfutter.
Als Alternative zu der Diät mit neuer Proteinquelle steht die Hydrolisation
des Futters zur Verfügung. Bei hydrolisierten Fertigfuttern werden die Eiweisse
gespalten und somit verkleinert. Dadurch erkennt der Körper diese
Eiweissbausteine nicht mehr als allergen an.
Wichtig hierbei ist va. der Hydrolisationsgrad des Futters – dieser
sollte möglichst klein (<10000 Da) sein.
Falls sich während der Eliminationsdauer der Zustand des Hundes
verbessert hat, kann durch erneutes Anbieten (Provokation) des vorgängig
normalen Futters eine Allergie bestätigt werden (der Hund würde dann innert
weniger Tage bis maximal 2 Wochen wieder die alten Symptome zeigen).
Als Alternative zur Eliminationsdiät bieten mittlerweile mehrere
Labors einen Bluttest auf Futtermittelallergene an. Leider wurde in einigen
Studien gezeigt, dass im Gegensatz zur Humanmedizin diese Tests in der
Tiermedizin nur wenig Aussagekraft haben. Ungenaue, falsch positive und
unzuverlässige Ergebnisse sind die Regel. Somit bleibt zur sicheren
Diagnosestellung leider weiterhin nur eine strikte Eliminationsdiät.