Donnerstag, 27. Juni 2019

Sommer, Sonne, … Sonnenbrand !!!


Hunde und Katzen mit heller Haut und kurzem oder gar fehlenden Haarkleid sind besonders sonnenempfindlich. Zum Beispiel Hunderassen wie Nackthunde, Dogo Argentino, weiße Bulldoggen, Dalmatiner, sowie Katzen mit weißem Fell und besonders Nacktkatzen (Sphynx).


Auch Tiere mit sehr kurz geschorenem Fell können Probleme mit der Sonne bekommen. Die UV-Strahlung dringt bis auf die empfindliche Haut und kann dort – gleich wie beim Menschen - Sonnenbrände verursachen.


Ausserdem gibt es Hautkrankheiten, die zu einer Minderbehaarung führen und damit die Haut anfällig für einen Sonnenbrand machen. Dazu gehören z.B. autoimmune Erkrankungen (Lupus), Narbengewebe verschiedenen Ursprungs, Haarzyklusstörungen (hormoneller Haarausfall, Haarfollikel Dysplasien), ein Befall mit Parasiten oder Pilzen etc.

Ein Sonnenbrand äussert sich beim Tier, wie beim Menschen, je nach Schweregrad mit Entzündungsanzeichen wie Rötung, Schuppenbildung, Bläschenbildung, Juckreiz bis hin zu Hautverlust und Schmerzen…
Bei weissen Katzen sind besonders die Ohren, Augenlieder, Nasen und Lippen betroffen.

Bei einem milden Sonnenbrand (Hautrötung), sollte das Tier so schnell wie möglich in einen schattigen Bereich gebracht werden. Kühlende Umschläge oder hautberuhigende Salben können erste Symptome lindern.
Handelt es sich um eine sehr schwere Verbrennung (mit Schmerzen assoziiert), sollte der Tierarzt oder die Tierärztin kontaktiert werden, um etwa eine entzündungshemmende Behandlung zu verabreichen. Der Tierarzt kann auch untersuchen ob die veränderte Haut zusätzlich sekundär mit Bakterien infiziert ist, und diese entsprechend behandelt werden muss.
Den betroffenen Tiere sollten man danach vorbeugend einen guten Sonnenschutz bieten.

Als Schutz vor Sonnenbrand, sollte den Tieren an sonnigen Tagen schattige Plätze zur Verfügung gestellt werden. Gerade die Mittagssonne ist besonders intensiv und stellt das höchste Risiko dar, nicht nur für die Haut, sondern für den gesamten Organismus.
Besonders empfindliche Tiere (siehe oben) benötigen Sonnenschutz in Form von wasserfesten Sonnencremen mit einem hohen Lichtschutzfaktor (+50).
 Es gibt spezielle Sonnencremen für Tiere, man kann aber auch humane Präparate verwenden. Wir empfehlen mineralische Sonnencremen ohne Zusatz von Duft- und Konservierungsmitteln zu verwenden.
Bei längeren Wanderungen im Gebirge oder im Ausland in Äquatorhöhe, wo die Sonnenstrahlung besonders intensiv ist, sollten empfindliche Tiere Schutzkleidung wie T-Shirts, Mäntel und Kappen tragen.

Die Sonneneinstrahlung kann das Entstehen von sogenannten Plattenepithelkarzinomen fördern (v.a. bei Katzen mit weissem Fell). Bevor Hautkrebs entsteht, sprechen wir von einer Aktinischen Keratose. Ab welchem Moment aus einer Aktinischen Keratose Hautkrebs entsteht, kann nicht genau vorhergesagt werden. Dies ist sehr individuell von der Genetik und dem Immunsystem des Tieres abhängig. Die Diagnose wird durch Gewebsentnahme (Biopsie) und histologischer Untersuchung gestellt werden.