Montag, 24. November 2014

Der Herbst ist da – und mit Ihm die Herbstgrasmilben...


Viele Besitzer kennen es – plötzlich im August/September fangen sich Ihre Tiere an zu Kratzen und zu Schlecken.
Dies kann verschiedene Ursachen haben – nicht selten aber ist ein Befall mit Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) die Ursache.
Dabei ist es aber eigentlich falsch von „Milben“ zu sprechen, denn es sind die Larven die letztendlich zu den Symptomen/ Juckreiz führen.
Die erwachsenen Milben leben im Boden bis zu einem Meter tief. Dort legen sie Eier aus denen im Herbst die Larven schlüpfen. Diese sitzen dann an feuchten Stellen wie Grashalmen und lauern vorbeilaufenden Warmblütern (Mensch, Hunde, Katzen, Kanninchen) auf.
Vorzugsweise findet man den Befall an Stellen die mit dem Gras in Berührung kommen ( Zwischenzehenbereiche, Ellenbogenbeuge, Ohrränder, Ohrtaschen, Bauch, Analregion). Oft findet man ganze Nester von orangenen Punkten – die man dann bereits mit blossem Auge sehen kann.
Die Larven bohren sich durch die Haut und saugen Zellflüssigkeit durch Ihren Beissapparat. Der dadurch iniziierte Speichel enthält Stoffe die beim Wirt zu enormen Juckreiz ausgelöst durch eine Hypersensitivitätsreaktion führt. Durch Kratzen und Schlecken kann es dann zu sekundären Veränderungen wie Exkoriationen, Krusten und Rötungen kommen. Häufig kann es aufgrund einer Sensibilisierung auf den Milbenspeichel zu einer Verstärkung der Symptome von Jahr zu Jahr kommen.
Die Diagnose ist meist durch die kleinen, orangenen, blütenstaubähnlichen Auflagerungen an den typischen Stellen leicht zu erkennen. Typischerweise auftretend Ende August (Juli bis Oktober) und mit sehr starkem Juckreiz in Verbindung stehend.

Wie oben erwähnt können die Herbstgrasmilben auch den Menschen befallen. Somit ist auch eine Übertragung vom Tier auf den Menschen möglich. Auch hier führt ein Befall zu Juckreiz, Rötungen und Papelbildung.

Prophylaktisch sollte man Wiesen meiden. Therapeutisch haben sich va. Milbentötende Sprays bewährt. Oft müssen aber auch die Larven manuell entfernt werden um die allergische Reaktion (Kontakt mit Speichel) zu unterbinden. Für das Entfernen der Beläge kann sehr gut eine harte Zahnbürste verwendet werden.
Sollten Tiere  sehr starke Reaktionen/Juckreiz zeigen, kann dies va. auf eine allergische Reaktion zurückzuführen sein. Wie oben erwähnt kommt es zu einer Sensibilisierung auf den Speichel der Herbstgrasmilben. In schlimmen Fällen setzt man deshalb kurzfristig auch zusätzlich Kortsion ein.